Allgemein
Kroatien war unsere Flucht vor dem herbstlichen Wetter in Deutschland. Mitte Oktober konnten wir dort die sommerlichen Temperaturen, die schöne Landschaft und das erfrischende Meer genießen!
Jedoch muss man sagen, dass wir unsere Startschwierigkeiten in Kroatien hatten. Dies lag eventuell auch an unserer frühen Ankunft und an dem doch großen Kontrastprogramm zu Deutschland. Aber im Laufe des Aufenthalts hat sich die Einstellung zu diesem Reiseland geändert, wie Ihr in diesem Beitrag lesen werdet.
Anreise
Die Anreise gestaltete sich diesmal etwas abenteuerlicher. Nicht nur, dass wir mit Ryanair geflogen sind, und diese ab dem Flughafen Frankfurt Hahn genommen haben, sondern auch von der Uhrzeit her. Unser Hinflug startete schon um 6 Uhr morgens. Wie bereits erwähnt, sind wir ab Frankfurt Hahn geflogen, der in etwa 145 km Entfernung liegt. Entsprechend früh mussten wir am Montag aufstehen. Um 3 Uhr war die Nacht für uns leider schon vorbei und pünktlich um halb vier saßen wir aufgeregt im Auto und starteten in Richtung Flughafen. Durch den nicht vorhandenen nächtlichen Verkehr machten wir einige Minuten gut und kamen etwa gegen 5 Uhr morgens in Hahn an. Dort nahmen wir uns den günstigsten Parkplatz (P3 – etwa 5 € am Tag) und liefen mit unseren zwei kleinen Rucksäcken und dem einzelnen Handgepäck die 600 m Richtung Terminal.
Leicht überrascht waren wir von dem doch sehr hohen Aufkommen an Fluggästen in ganz verschiedene Länder. Gefühlt wurde der Flughafen von nur wenigen Angestellten gemanagt und dennoch lief die Sicherheitskontrolle flüssig und wir waren zügig am Gate. Wer nur größere Flughafen gewöhnt ist, hätte sich spätesten hier gewundert. Es stand lediglich eine Maschine um sechs Uhr auf dem Rollfeld zu der alle Fluggäste nach Zadar beinahe gemeinschaftlich hin liefen. Das Boarding inklusive aufsuchen des richtigen Platzes verlief ebenfalls flüssig, so dass wir um kurz vor sechs mehr als pünktlich auf der Startbahn standen.
Das Flugzeug der Ryanair mag vllt etwas beengter sein und ja, es ist sicherlich auch eine Frage der Gewöhnung, wenn während des Fluges die Rubbellose der Fluggesellschaft verkauft werden, aber wir sind ca. 90 Minuten ohne Probleme am Zielort angekommen.
Als Zielflughafen haben wir uns Zadar in Kroatien rausgesucht, da dieser nahe an der Küste und ebenso an unserer Ferienunterkunft liegt.
Geflogen sind wir übrigens für 59 € hin- und zurück für beide Personen. Unserer zusätzliches Handgepäck hat dann in Summe nochmals mit 40 € zu Buche geschlagen. Insgesamt kann man aber festhalten, dass es ein wirklich guter Preis war.
Auch hier wieder der Tipp, das Geld nicht am Flughafen zu wechseln. In vielen Städten, u.a. Zadar, gibt es genug “Exchanges” Läden, die das Geld ohne Provision wechseln. So könnt Ihr locker 200 € in die Landeswährung Kuna wechseln und zahlt dafür lediglich 3-4 € aufgrund des Wechselkurses.
Wissenswert: Kroatien hat ab Januar 2023 auch den Euro als Währung. Also wer sich bis dahin gedulden kann… 😉
Die Unterkunft
Beim Thema Unterkunft sind wir ja immer darauf aus, etwas Besonderes zu finden. Ich denke, dies ist uns hier wieder gelungen. Gesucht haben wir auf unserer Lieblingsplattform airbnb. Unser Ziel war wieder ein Tiny-House mit lediglich 30 qm. Der Clou an der Geschichte war, dass dies auf einem Grundstück mit 3000 qm platziert war, das einer Olivenplantage ähnelte.
Hier ein paar Eindrücke der Unterkunft
Empfangen wurden wir bei unserem kleinen Traumhaus herzlich von unserem deutschsprachigen kroatischen Gastgeber, der sich die Zeit nahm, uns das gesamte Grundstück vorzustellen und uns hilfreiche Tipps für die bevorstehenden Tage gab.
Neben dem Tiny-House gab es auf dem Grundstück noch einiges zu entdecken. Ein eigener Gemüsegarten, ein privater Pool, eine Art Hot-Tube (beides unbeheizt), unendlich viele Solarlichter am Abend und eine sehr große Grillmöglichkeit waren nur einige der Fundstücke.
Wir fühlten uns dort schlagartig wohl und somit konnte der Urlaub beginnen…
Die Strände
Zum Thema Stand fällt uns nur ein Wort ein – “Steine”. Ja, wenn man sich im Vorfeld etwas mehr erkundigt hätte, hätte man es erahnen können. Es gibt hauptsächlich Steinstrände in Kroatien. Hier können wir, um es kurz zu machen, Badeschuhe nur wärmstens empfehlen. Nicht nur, dass es doch recht unangenehm ist, auf den Steinen ins Wasser zu gehen, warteten an wirklich sehr vielen Stellen Seeigel zwischen den Steinen im Meer. Wir sind halt absolute Sandstrandliebhaber, daher war das hier schon eine Umstellung. Dennoch kann man festhalten, dass die Strände wirklich schön sind und das Wasser absolut klar ist. Selbst im Oktober waren wir dort noch im Meer, auch wenn dies dann schon etwas frisch war (geschätzte 18°). Die Sonne und die Außentemperatur von knapp 25° milderten das Ganze aber etwas ab.
Zadar – Die bunte Stadt
Die nächstgrößere Stadt, die unserem Feriendomizil am nächsten war, ist Zadar. Hier gibt es neben dem Flughafen, an dem wir gelandet sind, auch noch einiges zu entdecken. Die Stadt hat etwa 75.000 Einwohner und einen eigenen Hafen, der in das Stadtzentrum implementiert ist. Die Altstadt, die durch die mittelalterlichen Stadttore betreten wird, punktet mit winkeligen Gassen, verschiedenster Gastronomie und einer bunten Menschenmenge.
Neben einigen Drogerien, Eisdielen, Exchanges und Supermärkte, findet man in Zadar auch Boutiquen und Souvenirläden – also alles, was das Herz begehrt.
Definitiv eines der Highlights der Stadt, ist die weltbekannte Meeresorgel. Hier wurde architektonisch ein Instrument in der Strandpromenade geschaffen, welches von den Wellen des Meeres bespielt wird. Durch die gegen die Promenade treffenden Wellen, werden hier verschiedene Töne erzeugt, die einem vor Ort in den Bann reißen. Wer eine kleine Kostprobe will, sollte sich das folgende Video nicht entgehen lassen 😉
Der Nationalpark Krka
Natürlich durfte bei uns als ambitionierte Wanderer ein Ausflug ins Grüne nicht fehlen. Kroatien bietet neben einer großflächigen Natur insgesamt acht Nationalparks. Wir entschieden uns für den Krka Nationalpark, da er mit seinen Wasserfällen weltweit bekannt ist und lediglich eine Fahrstunde von uns entfernt war.
Nach unserer Ankunft am Park mussten wir feststellen, dass der Park Eintritt kostet. Im Sommer kostet der Zugang 200 Kuna pro Person (≈ 26,54 €) und nach der Saison immerhin noch 100 Kuna (≈13,2 7€). Irgendwie hatten wir das Glück, dass wir mit einer Reisegruppe in den Park gelangt sind und mit diesen nicht kontrolliert wurden.
Festhalten sollte man, dass selbst Mitte Oktober am frühen Morgen ein sehr großes Touri Aufkommen herrschte. Mit uns waren zeitgleich etwa vier Gruppen im Park unterwegs, die fleißig die hochgebauten Wege durch das Habitat beanspruchten und Fotos machten. Man möchte sich gar nicht vorstellen, was hier im Sommer los ist. Wissen sollte man, das jeden Tag nur eine begrenzte Anzahl an Personen den Park betreten dürfen, so dass man im Sommer wenn man zu spät dran ist, eventuell den Kürzeren zieht.
Insgesamt kann man sagen, dass der Park stellenweise wirklich sehr schön war und durchweg auch sehr gepflegt, dennoch entsprach dieser dort praktizierte Massentourismus nicht unserem Geschmack und im Nachgang kann man auch sagen, dass der verlange Eintritt nicht im Verhältnis zum Gebotenen stand.
Auch unser unten abgebildete Wanderung bei Komoot war (erstmalig) nicht wirklich gut. Die Zuwegung zum Park und zurück verlief sogar über eine sehr enge und nicht gerade wenig frequentierte Bergstraße, vor der wir hier eher nur warnen können. Ein Nachwandern können wir hier nicht empfehlen aber alternativ kann man sich die drei Highlights als Grundlage für eine eigens geplante Wanderung bei Komoot nehmen 😉
Im Nachgang würden wir vllt eher den Nationalpark Paklenica empfehlen, der in etwa gleich weit von Zadar entfernt ist, die Eintrittspreise moderat gehalten sind und augenscheinlich nicht dieser Massentourismus stattfindet. Leider haben wir es zeitlich nicht mehr einrichten können, diesen Park ebenfalls einen Besuch abzustatten.
Fazit
Hätten wir das Fazit am ersten Reisetag schreiben müssen, wäre es sicher sehr durchwachsen ausgefallen. Aber ein Fazit steht ja immer am Ende, von daher können wir jetzt hier sicher ein besseres Resümee ziehen.
Wie anfangs erwähnt, hat es einen Moment gedauert, bis wir mit Kroatien warm wurden. Jedoch ab dem zweiten Reisetag, nachdem wir mehr von Kroatien gesehen hatten, gefiel es uns dort immer besser. Ausschlaggebend hierfür war sicher nicht zuletzt Zadar, die Stadt, die mit ihrer Mischung aus Altstadt und Moderne punkten konnte. Natürlich kamen noch Faktoren wie das milde Klima im Oktober, nette Lokale, die gute Preislage und natürlich nicht zum Schluss die tolle Unterkunft dazu.
Schlussendlich würden wir Kroatien definitiv gerne wieder besuchen, bestenfalls in derselben Unterkunft.
Vllt sogar einmal im Sommer, also während der Saison, um die andere Seite einmal kennenzulernen.