Sächsische Schweiz (DE)
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Allgemein

Nachdem wir im Januar 2023 unsere ersten Wanderung im Umkreis unseres Wohnortes absolviert hatten, hat es uns doch wieder in die Ferne gezogen. So kam es, dass wir uns gezielt über die Sächsische Schweiz informiert hatten. Aufmerksam wurden wir durch die einmalige Natur des Elbsandsteingebirges und die beinahe endlosen Wanderwege in diesem Gebiet in Sachsen. Ebenso war die direkte Grenzlage zu Tschechien ein interessanter Aspekt. Bedenken mussten wir allerdings auch, dass die Temperaturen in diesem Gebiet im Februar niedriger sind als bei uns in Hessen. Daher war mit konstanten Temperaturen unter dem Gefrierpunkt zu rechnen.

Unbeeindruckt davon machten wir uns Anfang Februar auf den Weg und fuhren mit dem Auto die knapp sechs Stunden in unser Zielgebiet und hier einige Informationen für Euch zu diesem Urlaub.


Die Unterkunft

Bei unsererm Quartier für diesen Wanderurlaub haben wir nach einer recht rustikalen, einfachen aber dennoch besonderen Unterkunft Ausschau gehalten. Nach einiger Recherchearbeit sind wir dann auf die „Sägestube“ gestoßen. Diese liegt in einem historischen Gebäudekomplex rund um die Rathewalder Mühle, direkt an der bekannten Wanderstrecke „Malerweg“ und der Bastei. Früher noch ein Sägewerk, beinhaltet das Gebäude heute eine kleine Ferienwohnung im Erdgeschoss. Wie auf den Fotos zu erkennen ist, ist die Wohnung lediglich für 2 Personen (+ Haustiere) geeignet. Sie verfügt über kein separates Schlafzimmer und lediglich ein Schlafsofa, das für die Nachtruhe ausgeklappt wird. Die Ausstattung der Wohnung ist zweckmäßig – für den täglichen Tagesablauf sollte es an nichts fehlen. Dinge wie ein W-LAN oder einen Fernseher sucht man allerdings vergebens. Dies war für uns kein Problem und eher bewusst gesucht.

Insgesamt kann man sagen, dass man sich eben darauf einlassen muss. Die Ferienwohnung ist nicht wirklich isoliert und nicht an jeder Stelle ganz dicht. Zusätzlich liegt die Sägestube in einer „Schlucht“, so dass sich während unseres Aufenthalts (Wintermonate) ein Kältegraben gebildet hat, so dass es nachts Temperaturen bis -9° Celsius erreicht hat. Es gibt allerdings einen Pelletofen mit dem die Wohnstube geheizt werden kann – das Badezimmer ist gänzlich unbeheizt (hierfür hatten wir einen kleinen Elektroheizofen dabei). Bei unserer Ankunft war die Wohnung stark herunter gekühlt und es hat einige Zeit und recht viele Kilo Pellets gebraucht, um wieder eine Grundwärme reinzubringen. Entsprechend war die erste Nacht doch recht frisch aber mit der richtigen Kleidung und unter der Decke auch kein Problem. Pellets standen ausreichend zur Verfügung und auf Nachfrage wurden noch mehrere Säcke ohne Probleme nachgereicht.

Mit diesen Informationen will ich den Charme oder die Funktionalität und Gemütlichkeit der Unterkunft auf keinen Fall schmälern, aber ich denke, für den ein oder anderen könnte es relevant sein.

Für uns war die Wohnung wunderbar und genau wie wir sie uns vorgestellt haben. Es war einfach ein schönes Gefühl, abends nach einer Wanderung die rustikale und mittlerweile gut geheizte Wohnstube zu betreten. Das Kochen hat mit der doppelten Induktionsplatte ebenfalls Spaß gemacht und ging zügig von der Hand. Für die Aufbewahrung der Lebensmittel steht ein mittelgroßer Kühlschrank samt kleinem Eisfach zur Verfügung. Brettspiele / Gesellschaftsspiele haben in der Wohnung leider gefehlt und wären unsererseits eine Empfehlung als Mitbringsel.

Die Ausstattung des Badezimmers ist ebenfalls funktionell und gemütlich gehalten. Hier stößt man beim Öffnen des Fensters direkt auf ein Highlight – dem Wasserfall neben dem Haus (siehe Video unten). Dieser ist auch gut hörbar, nicht nur bei offenen Fenstern. Ebenfalls ist die Aussicht beim Duschen auf die Steinwand samt Eiszapfen doch sehr stimmungsfördernd. Was ein bisschen weniger schön ist, ist der geringe Wasserdruck bei der Dusche und den Wasserhähnen.

Ebenfalls erwähnenswert ist sicher der Biergarten, der ebenfalls an der Mühle liegt und somit nur wenige Meter von der Wohnung. Dieser steht den Wanderern und Bewohnern in der Regel ab April saisonal zur Verfügung und bietet kalte Getränke und eine einfache Kost zu fairen Preisen an. Zu unserer Reisezeit war dieser nicht geöffnet, daher können wir hier kein persönliches Fazit ziehen.

Wir haben die Reservierung der Wohnung über die eigene Homepage des Vermieters vorgenommen. Auch wenn diese etwas „unaufgeräumt“ scheint, hat die Reservierung und gesamte Abwicklung wunderbar funktioniert. Hier war es logischerweise durch die weg gefallende Buchungsplattform günstiger.



Die Wanderungen

Während unseres Aufenthaltes waren wir jeden Tag wandern. Ob wir die typischen Touristenattraktionen abgelaufen sind oder den Grenzübertritt nach Tschechien gewagt haben, verliefen all unsere Wanderungen Großteils durch die wunderschöne Natur der Sächsischen Schweiz. Eine Tour, die uns besonders im Gedächtnis geblieben ist die und wir daher vorstellen wollen, war die “Kuhstall Runde von Mittelndorf”.

Diese Tour war nicht nur unsere längste Tour durch die Kälte, sondern zugleich auch die anspruchsvollste. Angefangen von einem Klettersteig, der durch die Temperaturen stellenweise überfroren war, bis hin zu einem steilen Anstieg, der über Leitern und luftige Plattformen führte. Der genannte Klettersteig erwartete uns direkt zum Beginn der Tour. Hier waren an der steilen Felswand Metallpfosten befestigt, die mit einer Eisenkette verbunden waren. Diese diente als Halt beim Überqueren der Passage, die parallel zu einem breiten Bach führte. Hier sollte jeder Tritt überlegt sein, da ein Tritt auf eine vereiste Fläche nahezu einem sicheren Absturz glich. Nach dem Steig ging es über normale Wanderwege langsam Richtung Schrammsteintor. Die Strecke dorthin ist ein permanenter Anstieg, der sich über Kilometer zieht. Aber gefühlt ging hier jeder Weg permanent bergauf, egal wo man sich hier bewegt hat. Das Schrammsteintor ist ein Gebiet mit turmhohen Felsgebilden, die selbst im Nationalpark Sächsische Schweiz einmalig sind. Sie bilden ebenso den Zugang zum Jägerstieg, der über Leitern und Treppen den Zugang zur Schrammsteinaussicht auf dem Berg ermöglicht. Dort haben wir erstmal kurz pausiert und uns mit Brot und Tee gestärkt. Dies war auch zugleich der höchste Punkt der Wanderung, dennoch bietet die Reststrecke auch noch den einen oder anderen Anstieg sowie wunderbare Aussichtspunkte. Zu unserer Zeit waren leider Teilbereiche am Ende wegen Baumarbeiten aufgrund von umgestürzten Bäumen gesperrt und wir mussten die letzten Kilometer etwas improvisieren, was die geplante Strecke anging.


Auch diese Tour hatten wir im Vorfeld bei unserem Lieblingsapp zum Thema Wandern namens Komoot gefunden. Hier seht Ihr die Statistik und den Link zur Tour / unserem Profil. Als Einstieg würden wir aber folgenden kostenfreien Parkplatz empfehlen, anstatt den kostenpflichtigen Hotelparkplatz, der bei Komoot hinterlegt ist.

Hier klicken, um den Inhalt von www.komoot.de anzuzeigen


Rucksack & Packliste

Bei diesem Reisebericht wollten wir auch einmal kurz auf das Thema Rucksack und Equipment eingehen. Auf sehr vielen Fotos der letzten Urlaube und Wanderungen haben wir Rücksäcke dabei. So wie es zu jedem Wetter die passende Kleidung gibt, so gibt es natürlich für jede Unternehmung / Ansprüche den passenden Rucksack.

In diesem Fall hatten wir einen neuen Rucksack erstmals auf Tour dabei. Hierbei handelte es sich um den Deuter AC 32 EL. Dieser Rucksack zeichnet sich durch sein Tragesystem (AC) aus, welches durch eine Verstrebung den Rucksack mittig auf Abstand zum Rücken hält. Somit liegt der Rucksack hauptsächlich an den Schultern und Hüften an und soll so den Tragekomfort steigern und das Schwitzen am Rücken minimieren. Ebenso handelt es sich bei dem Modell um die EL Version (extra lang) und ist somit bestens für Personen mit +185cm Körpergröße geeignet.

Unsere meisten Rucksäcke sind vom Hersteller Deuter. Dieser punktet bei uns mit Qualität. Langlebigkeit und Liebe zum Detail bei den Modellen. Einige Rucksäcke von uns sind schon über 10 Jahre alt und zeigen beinahe keine Verschleißerscheinungen. Voller Erwartungen also haben wir den neuen Rucksack gepackt und mit auf Tour genommen.

Bei unseren Wanderungen hatten wir in der Regel folgendes dabei:

  • Verpflegung
  • Kleidung
    • Handschuhe
    • Mütze
    • Ersatz T-Shirt + Ersatz Fleece Oberteil
  • Sonstiges
    • Trekkingstöcke
    • Kleine Wolldecke für den Hund
    • Trinknapf
    • Erste-Hilfe-Set
    • Powerbank + Ladekabel
    • Zwei ISO-Sitzkissen (38cm x 38cm)
    • Messer (Esee Izula)

Die gesamte Packliste hat im neuen Rucksack auch sehr gut Platz gefunden. Mit seinen 32 Litern ist er sehr aufnahmefähig und eignet sich dadurch für verschiedene Touren. Zu beachten ist nur, dass es ein reiner Toploader ist und man ihn daher mit Bedacht packen sollte. Dinge, die weniger oder erst später gebraucht werden, gehören dann nach unten, so dass man nicht immer den gesamten Rucksack unterwegs ausräumen muss. Positiv anzumerken ist die Außenhalterung für die Trekkingstöcke, sowie die flexible Außenflaschentasche, die verschiedene Flaschen bis 1,5 Liter aufnehmen kann. Das Deckelfach ist von außen direkt und schnell zugänglich und hat außerdem eine Tasche an der Innenseite für Dinge, die sicherer verstaut werden sollen z.B Geldbörse und Wertsachen. Ein weiterer Vorteil ist ein Regenschutz, der in einer separaten Bodentasche verstaut ist.

Insgesamt waren wir sehr zufrieden mit dem Rucksack. Der Tragekomfort ist sehr hoch und auch bei schwierigen oder engen Passagen wurde der Rucksack nicht zum Hindernis. Das Tragesystem mit der Rückenfreiheit hat einen positiven Eindruck hinterlassen und man wird sicher im Sommer das volle Potenzial ausloten können.

Weiterführende Infos und Fotos zum Rucksack findet Ihr direkt bei Deuter. Für Personen unter 185cm gibt es auch die passende Größe mit dem Deuter AC Lite 24.


Fazit

Insgesamt haben wir vier Nächte dort verbracht und waren an drei Tagen wandern. Trotz der Zeit gibt es im Nationalpark der Sächsischen Schweiz und darum herum auch für uns noch einiges zu entdecken. Zum Beispiel die bekannten “Schwedenlöcher“, die während unseres Aufenthalts leider wegen der dort laufenden Arbeiten nicht zugänglich waren. Ebenso würden wir bei einem weiteren Besuch eine Wanderung im Nachbarland Tschechien weiter ausbauen. Die nahezu einmalige Natur in diesem Gebiet hat bei uns einen bleibenden Eindruck und Lust auf mehr hinterlassen.

Auch die Ferienwohnung würden wir jederzeit wieder buchen oder bei einer Gruppe bis vier Personen die benachbarte “Jägerklause” beziehen. Auch wenn man hier auf einigen Luxus verzichtet, hat sich das Feeling sehr gut in das Gesamtbild und die rauen Felslandschaften eingefügt. Nun, da wir uns auch mit einen Pelletofen auskennen, würden wir die Heizthematik vor vornherein besser angehen können.

Abschließend können wir sagen, dass wir die Sächsische Schweiz wieder besuchen würden. Dann vermutlich zu einer wärmeren Jahreszeit, um die andere Seite kennenzulernen und auch die eine oder andere gastronomische Haltestelle, die nur in der Wandersaison geöffnet hat, noch während unserer Touren besuchen zu können.


Eindrücke

Hier noch ein paar Eindrücke von dem Urlaub

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